Obwohl der Maler Wilhelm Leibl (1844 – 1900) nur zwei Jahre in Schondorf am Ammersee lebte, schuf er hier einige seiner bedeutendsten Bilder.
An eines davon erinnert die Gedenktafel in der Schondorfer Seeanlage, die am 24. August vom Schondorfer Kreis an einer Weide in unmittelbarer Nähe des Dampferstegs angebracht wurde.
Wilhelm Leibl
Wilhelm Leibl gilt heute als bedeutender Vertreter des Realismus und als großer Menschenmaler. „Seit Holbein hatte eigentlich kein deutscher Maler mehr so sehr Gesichter als Dokumente der Menschheitsgeschichte erfasst, unbarmherzig und zugewandt zugleich“, schreibt der Kunstexperte Florian Illies über Leibl.
1875 zog der Maler, ausgebrannt vom hektischen Münchner Kunstbetrieb, an den Ammersee. In Schondorf fand er eine große Liebe, die „Wirts-Resl“, Tochter der Wirtsleute vom heutigen Gasthaus Seepost. Sie wurde wohl von ihm schwanger, aber die Eltern waren streng gegen eine Beziehung mit dem Künstler.
Der Jäger Perfall
In Schondorf begann für Leibl aber auch eine enge Freundschaft zur Familie von Perfall. Am Ufer des Ammersees malte er den Freiherrn Anton von Perfall als Jäger. Als respektvolle Verneigung vor dem großen Kollegen schuf der Schondorfer Künstler Heinz Rose ein Bild, das diese Szene darstellt.
Leider musste letztes Jahr aus Sicherheitsgründen der Baum gefällt werden, an dem die Bildtafel angebracht war. Der Schondorfer Kreis hat die Zeit genutzt, um das Bild zu renovieren und hat einen neuen Standplatz in der Seeanlage gefunden.
Am 24. August wurde die Wilhelm-Leibl-Tafel an einer Weide in unmittelbare Nähe des Dampferstegs aufgehängt. Hier ist sie nun für ankommende Gäste ein gut sichtbarer Hinweis auf die reiche künstlerische Geschichte der Gemeinde Schondorf.