Gerti Wimmer – auch bekannt unter ihrem Künstlernamen La Frascetta – verabschiedete sich mit einer Ausstellung im Studio Rose vom Ammersee. Lange Jahre hatte sie neben ihrem Studio in den italienischen Abruzzen auch ein Atelier in Eching. Dieses hat sie nun aufgelöst und zieht nach Landshut.
Wimmer ließ dabei offen, ob es vielleicht sogar ihre letzte Ausstellung überhaupt sei und sie sich ganz aus dem Kunstbetrieb zurückziehen werde.
Der Ammersee als Schnittpunkt
Schondorf wäre für einen solchen Abschied durchaus ein würdiger Ort, wie Laudator Stefan Boes, Herausgeber der Editon Kulturland, launig anmerkte: Wenn man Wimmers Wirkungsstätten in den USA, Südkorea, England und Italien mit imaginären Linien verbinde, dann liege Schondorf in der Mitte.
Leinwände, Muscheln, Seile
Boes nannte die Arbeiten von La Frascetta „entfachte Welten“. In den Bildern und Stelen geraten Erde, Wasser, Luft und Feuer in einen Aufbruch der Bewegung und erschließen die grundlegende Beschaffenheit unseres Seins.
Die Künstlerin hat dafür in jahrelangen Experimenten einen ganz eigenständigen Stil zwischen Malerei und Skulptur entwickelt. Die Leinwände sind bei ihr keine zweidimensionale Projektionsfläche, sondern werden teilweise aufgeschnitten und mit alltäglichen Fundstücken kombiniert. Äste, Seile, Blüten oder Muscheln sind auf den Bildern befestigt, verschwinden darin, oder ragen daraus hervor. Darüber liegen dicke Farbschichten die wirken, als wären sie ganz natürlich über das Bild gewachsen oder durch Erosion entstanden.
Dieses Eingehen auf die Natur ist das verbindende Thema aller Arbeiten von Gerti Wimmer. Durch die Kunst der Natur, in der Natur und mit der Natur gibt sie uns Einblicke in unsere eigene Herkunft und Geschichte.