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Name Schondorfer Kreis Kategorie LesungZeitplan
Lisa Frank liest Edgar Allan Poe
Am 9. Februar liest Lisa Frank im Studio Rose zwei Geschichten von Edgar Allan Poe. Sie hat dafür die beiden Kurzgeschichten „Die Maske des roten Todes“ und „Das verräterische Herz“ ausgewählt. Musikalisch begleitet wird sie an dem Abend von Johannes Sift auf der Ziehharmonika.
Edgar Allan Poe
Der 1809 in Boston, Massachusetts geborene Poe schlug sich nur mühsam als Schriftsteller, Redakteur und Literaturkritiker durchs Leben. Wegen der düsteren Atmosphäre der meisten seiner Geschichten wurde er in der Öffentlichkeit als alkoholabhängiger und möglicherweise opiumsüchtiger Sonderling hingestellt.
Erst nach seinem Tod erkannten andere Literaten die Qualität seiner Arbeiten. Durch die Übersetzungen von Charles Baudelaire und Stéphane Mallarmé wurde Poe in Europa bekannt. Zu den Schriftstellern, die von ihm inspiriert wurden gehörten Oscar Wilde, Jules Verne, Franz Kafka, Vladimir Nabokov oder Arthur Conan Doyle, der Schöpfer des Sherlock Holmes.
Mehr als Gruselgeschichten
Auch wenn die Erzählungen von Edgar Allan Poe äußerlich oft wie Kriminal- oder Gruselgeschichten wirken, verhandeln sie doch tiefere menschliche Fragen. Lisa Frank hat für diesen Abend zwei sehr typische Beispiele ausgesucht.
In „Das verräterische Herz“ schildert der Erzähler einen Mord, den er begangen hat. Dabei betont er immer wieder, dass er keineswegs wahnsinnig, sondern von völlig klarem Verstand sei. Die anfangs noch wirklichkeitsnah erscheinende Kriminalgeschichte entwickelt sich zu einem Verwirrspiel, in dem Realität und Einbildung am Ende nicht mehr zu trennen sind.
Auch die 1842 erschienene „Maske des roten Todes“ ist mehr als eine Gruselgeschichte. Eine dekadente Gesellschaft feiert auf dem Schloss des Prinzen Prospero ein rauschendes Fest. Gleichzeitig werden vor den Burgmauern die Menschen von einer Seuche, dem titelgebenden roten Tod, dahingerafft. Die Geschichte zeigt letztlich, dass sich eine kleine Elite nicht vor dem Unheil in der Welt verstecken kann, auch wenn sie sich hinter dicken Mauern einschließt.
Lisa Frank
Lisa Frank-Ravel ist in München geboren und aufgewachsen, kam aber schon in sehr jungen Jahren zur Ausbildung an die Schauspielschule nach Zürich. Sie begann ihre schauspielerische Laufbahn am Stadttheater Konstanz, um dann über Engagements in Frankfurt und Hamburg wieder nach München zurückzukehren.
In ihrer Heimatstadt boten sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten zu spielen. So waren Film- und Fernsehrollen ebenso dabei wie Tournee-, Boulevard- oder klassisches Theater, wie die Kammerspiele und zuletzt das Residenztheater.
Dann kam sie mit ihrer Familie nach Schondorf, wo sie nun schon viele Jahre lebt. Hier entdeckte sie, dass auch Regieführen viel Spaß und Freude machen kann, und hat mit Kindern und Laienschauspielern bereits einige Produktionen einstudiert.
Johannes Sift
Für den musikalischen Rahmen sorgt an diesem Abend der Harmonikaspieler Johannes Sift. Sift ist bekannt als Mitglied des Trios „Quetschendatschi“ und der Formation „Liadhaber“, mit der er bereits mehrere Platten eingespielt hat.
Zuletzt veröffentlichte er unter eigenem Namen die CD „Knopfdruck“. Hier spielt Sift auf der diatonischen Knopfharmonika traditionell überlieferte Titel der bayerischen, schwäbischen und fränkischen Volksmusik, aber auch Eigenkompositionen und Stücke aus den Musiktraditionen Osteuropas, Englands oder Frankreichs.
Lisa Frank liest Edgar Allan Poe
Studio Rose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
9. Februar 2020, 18:00 Uhr
Eintritt frei