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Name studioRose Kategorie AusstellungZeitplan
Laokoon: Trance – Rausch – Ekstase

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Prof. Werner Kroener mit der Neuinterpretation antiker Mythen. Für seine Installation im studioRose hat er sich die griechische Laokoon-Statue vorgenommen. Dabei konzentriert er sich auf die Gesichter der drei Männer in ihrem Überlebenskampf. Er wandelt sie zum Ausdruck des Kontrollverlustes in Trance, Rausch oder Ekstase.
Werner Kroener
Der in Koblenz geborene Werner Kroener studierte Malerei, Philosophie und Kunsttheorie in Karlsruhe, Heidelberg und München. Heute lebt und arbeitet er in Türkenfeld-Zankenhausen.

Seit 1987 ist Kroener Professor für visuelle Kommunikation in München. Mit seiner Werkserie Time Codes (http://www.time-codes.de/ und http://www.time-codes-echo.de/) erforscht er seit 2010 die Wirkung griechischer Skulpturen in der Gegenwart. Diese Arbeiten waren in großen Ausstellungen in der Glyptothek München, im Landesmuseum Trier und im Mittelrhein Museum Koblenz zu sehen.
Die Laokoon-Gruppe
Im studioRose interpretiert Kroener die vermutlich im ersten Jahrhundert vor Christus entstandene Laokoon-Gruppe. Sie zeigt den Priester Laokoon, der versucht hatte, seine Landsleute vor der griechischen Kriegslist des trojanischen Pferdes zu warnen.
Um ihn zum Schweigen zu bringen, schickt die Göttin Athene zwei riesige Schlangen, die ihn und seine beiden Söhne erwürgen. Dieser Todeskampf ist in der erst 1506 wiedergefundenen Skulptur dargestellt.
Werner Kroener geht in seiner Neuinterpretation über den Kontext der antiken Sage hinaus. Die Riesenschlangen werden zu Symbolen für die Dinge, die uns einschnüren, ängstigen, uns buchstäblich die Luft nehmen: wirtschaftliche Sorgen, erschreckende Kriegsnachrichten aus aller Welt, oder das Dauerfeuer aggressiver Diskussionen in den sozialen Medien.
Gesichter des Kontrollverlustes
Über diese Parallelen hinaus eröffnet Kroener in seiner Interpretation weitere Perspektiven. Die von Angst und Schmerz verzerrten Gesichter des Laokoon und seiner Söhne sieht er in einem größeren Zusammenhang von Extremsituationen und Kontrollverlust.
Deshalb sind in seinem großformatigem Triptychon nur die Körper der drei Figuren, ohne Gesichter dargestellt. Mögliche Varianten dieser Gesichter zeigt er in den anderen Bildern dieser Ausstellung. Es sind die Gesichter von Menschen in extremen Momenten, teilweise inspiriert von Kriegsfotos aus Stalingrad oder Vietnam.

Diese Bilder sind nicht leicht zu ertragen, sie sind eine Herausforderung für die Besucher der Ausstellung. Wer sich aber darauf einlässt, bemerkt eine Bedeutungsverschiebung. Es sind nicht immer Schmerz oder Tod, die sich in diesen Gesichtern spiegeln. Genauso gut könnten es auch andere Zustände des Kontrollverlustes sein, beispielsweise ein Ausdruck von Ekstase, Rausch oder Trance.
Laokoon: Trance – Rausch – Ekstase
10. November bis 3. Dezember 2023
Mittwoch, Donnerstag, 16:00 bis 18:00 Uhr
Freitag bis Sonntag, 15:00 bis 18:00 Uhr
Vernissage: 10. November 2023, 19:30 Uhr
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee