2024 geht zu Ende und wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden erholsame Festtage und ein gutes Neues Jahr.
Das vergangene Jahr war für uns im positiven Sinne ereignisreich. Mit einer Reihe gelungener Veranstaltungen konnten wir unser Motto „erhalten und gestalten“ mit Leben füllen.
Darüber hinaus freuen wir uns, dass wir fünf neue Mitglieder im Verein begrüßen durften, und bei unserem monatlichen Stammtisch immer einen regen Austausch zu aktuellen Themen hatten.
Art Déco und moderne Kunst
Im April hielt unsere Vorsitzende Dorothee Mayer-Tasch einen vielbeachteten Vortrag zum Thema Art Déco am Ammersee. Trotz des frühsommerlichen Wetters waren rund 40 Besucher in das Dorfhaus gekommen, um mehr über diese Stilrichtung zu erfahren. Der Vortrag besprach eine Reihe von Art Déco Gebäuden am Ammersee und speziell in Schondorf. Dazu gehören beispielsweise das Chaffeurhaus der Röhm-Villa am Weingartenweg, die Umkleidekabinen des Strandbad Forster, das Sonnenbad Ernst, und die von dem rennomierten Architekten Max-Joseph Gradl entworfene Ufermauer in der Schondorfer Seeanlage.
Weiter ging es im Juni mit dem inzwischen schon traditionellen Künstlerfest Seehkraft2. Silke Hohagen, Leiterin unseres Arbeitskreises „Kunst & Veranstaltungen“ hatte dafür ein ausgesprochen abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, Von Jazz bis Avantgarde, von Poetry Slam bis Rasenmäherkunst, von italienischen Schlagern bis zu mystischen Klängen vom Balkan war für wirklich jeden Geschmack etwas dabei.
Von der Römerzeit nach Abessinien
Am 8. September beteiligten wir uns erstmals am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, und boten Führungen durch das römische Badehaus Villa Rustica an. Der Tag war für uns ein voller Erfolg, weil wir über 100 Leuten die römische Historie Schondorfs näher bringen konnten, und dabei sehr interessante Gespräche mit den Besuchern hatten. Die Villa Rustica war eine von nur acht historischen Stätten im Landkreis Landsberg, die an diesem besonderen Tag teilnahmen.
Im Oktober wurde es mit der Buchvorstellung „Adami Tullu“ exotisch. „Adami Tullu“ sind die Lebenserinnerungen von Hermann Goetz (1878-1970), der als junger Mann nach Äthiopien auswanderte, und dort rund 70 Jahre lang lebte. Dieser Goetz war der Großonkel unseres Mitglieds Prof. Mayer-Tasch, der die Memoiren nun zusammen mit seiner Tochter Marina als Buch veröffentlicht hat. Dieses Buch präsentierte er im Schondorfer Dorfhaus und beantwortete dabei auch viele Fragen aus dem Publikum zu den Sitten und Gebräuchen und der politischen Situation im damaligen Abessinien.
Szenische Lesung im Bahnhof
Die letzte Veranstaltung des Jahres war Anfang November die Szenische Lesung „Dämmerung“. Mit dieser Inszenierung im Schondorfer Bahnhof erinnerte unser Mitglied Andreas Kloker an die 2018 verstorbene Susanne Sticker, die das Leben in Schondorf auf vielfältige Art mitgestaltet hat. Sie war eine engagierte Gemeinderätin, leitete die Schondorfer VHS, und baute die Gemeindebücherei auf, die sie bis 2017 leitete.
„Dämmerung“ ist ein selbstironisches Stück von ihr, in dem eine mürrische alte Frau regelmäßig von Micky Maus besucht wird, um sie für den Rundfunk zu interviewen. Gila Stolzenfuß und Katalin Fischer brachten diesen Text mit viel Einfühlungsvermögen auf die Bühne. Parallel zu dieser Veranstaltung erschien auch ein neuer Band der Reihe „Schondorfer Hefte“, der Leben und Werk von Susanne Sticker gewidmet ist.
Aufgaben für 2025
Zum Jahresende erreichte uns noch die freudige Nachricht, dass ein von uns im Bürgerbudget eingereichtes Projekt nach vorne gerutscht ist. So konnten wir die neuen, langlebigen Infotafeln aus lasergraviertem Stahl an der Villa Rustica aufstellen.
Mit unseren Aktionen konnten wir eine erfreulich große Anzahl an Menschen erreichen, und erhielten auch viel positive Resonanz in den Medien. Werfen Sie doch einmal einen Blick in unseren Pressespiegel.
Einige nicht so erfreuliche Ereignisse gab es leider auch. Beispielsweise verfolgen wir mit großer Sorge, dass der einstmals prächtige „Augsburger Wald“ zwischen Seeberg und Pfitznerstraße immer weiter abgeholzt und von breiten Schneisen durchzogen wird. Wir sind auch enttäuscht, dass sich die Gemeinde noch immer nicht zum Schutz der Art Déco Ufermauer in der Seeanlage durchringen konnte. Noch steht das Ergebnis des Gestaltungswettbewerbs im Raum, dessen Siegerentwurf die historische Mauer durch einen unnötigen Neubau ersetzen will.
Es gibt also auch 2025 einiges zu tun und wir freuen uns darauf, diese Aufgaben gemeinsam anzupacken.