Figuren und Menschen

Barbara Manns: Junge Frau

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Ausstellung

Vom 14. bis 21. September zeigte Barbara Manns in einer vielbeachteten Ausstellung Bilder aus ihrem Zyklus „Figuren & Menschen“. Im Mittelpunkt des Interesses der Uttinger Künstlerin steht der Mensch. Dieses Thema zieht sich als roter Faden in unterschiedlichen Facetten durch ihre Werke. Dabei nutzt sie unterschiedliche Ausdrucksformen. Zuletzt waren es Papiercollagen und Linoldrucke, im Studio Rose war ausschließlich Malerei zu sehen.

Innere und äußere Haltung

Neben ganz individuellen Porträits stehen symbolisch interpretierbare Figuren und Szenen. Gemeinsam ist ihnen, dass die innere Haltung sich in der äußeren widerspiegelt, dass Mimik und Ausdruck auf die psychische Konstellation verweisen. Malerisch setzt Barbara Manns auf kräftige Komplementärfarben, die den Bildern eine starke Räumlichkeit geben. Die Figuren scheinen teilweise direkt aus der Leinwand hervor zu springen.

Bezüge zu Gabriele Münter

Die Kunsthistorikerin Urte Ehlers verwies in ihrer Laudatio auf die Verbindung zum Blauen Reiter: „Gabriele Münter hat genau diese dezidierte, zwischenmenschliche Wahrnehmung und die Reduktion auf das Wesentliche in der Zeit des Blauen Reiter zu ihrem künstlerischen Schwerpunkt gewählt. Das war ihr Beitrag zum Expressionismus. Ist diese feinfühlige Wahrnehmung zwischenmenschlicher Dynamik ein typisch weibliches Merkmal?

Typisch weiblich ist vielleicht auch der Bezug zu Gender-Themen und der aktuelle #Metoo-Diskussion, die Barbara Manns mit dem Bild „Drei Brüder“ aufnimmt. Die Filmschaffenden Dieter Wedel, Harvey Weinstein und Woody Allen sitzen als „Brüder im Geiste“ nebeneinander. Allen drei werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Woody Allen hält zudem eine zerbrochene Puppe in der Hand. Ein Hinweis darauf, dass seine Stieftochter ihn beschuldigt, sich an ihr vergangen zu haben.
Barbara Manns Sommerbunt

Barbara Manns: Sommerbunt

Barbara Manns bewahrt sich aber trotz der ernsten Themen einen humorvollen Blick. Die Fremdbestimmtheit mancher Frauen zeigt sie ironisch, indem sie weibliche Körper als Tischkicker-Figuren malt. Und sie kann das Verhältnis von Männern und Frauen auch ganz poetisch darstellen. In dem sommerlich-luftigen Bild „Sommerbunt“ sitzen zwei Paare an einem Biergartentisch. Inspiriert wurde die Szene von einem Besuch im Biergarten des „Wangerbauer“.

Die Ausstellung im Studio Rose ist zwar beendet, aber die Bilder sind noch bis 28. Oktober in der Galerie unARTig in Utting zu sehen.