Wenn der „Schondorfer Kreis“ die altehrwürdige St.Jakobskirche in seinem Signum führt, so ist dies kein Zufall. Der Gruppe Schondorfer Bürger, die den Kreis im Jahre 1977 begründet hat, war die Erhaltung und Gestaltung des Dorfbildes ein besonderes Anliegen. Dieses Anliegen ist bis heute ein Schwerpunkt der Kulturarbeit des Schondorfer Kreises geblieben.

Eine Frucht dieser Bemühungen war u.a. die Unterschutzstellung einiger das Ortsbild prägender Baudenkmäler wie auch die Gestaltung des Wilhelm-Leibl-Platzes und des Platzes vor dem Rathaus mit dem von einem Mitglied des Kreises gestifteten Hagal-Brunnen, die auf eine Initiative des Schondorfer Kreises zurückgeht. Das Interesse an der Gestaltung des Leibl-Platzes erwuchs aus zwei weiteren Grundanliegen des Schondorfer Kreises – aus dem Wunsch nämlich nach Erschließung und Pflege freundlicher Begegnungsstätten (seit vielen Jahren ist dann auch das Brunnenfest auf dem Leibl-Platz  zu einer schönen  sommerlichen Tradition geworden) und aus dem Wunsch nach Verdichtung und Pflege des innerörtlichen Grüns. Um beide Ziele bemüht sich der Schondorfer Kreis in zahlreichen Einzelaktionen. Als Beispiele mögen die Pflanzung der Linden am Kirchberg, der Rotdorne an der Uttinger Straße und der Kastanie am Gasthof ‚Schondorfer’  genannt werden. Wenn sich der Schondorfer Kreis, insbesondere sein „Arbeitskreis Dorfbild“, immer wieder mit Fragen der Siedlungsentwicklung, der Bauleitplanung, der Bauästhetik, der Verkehrsplanung und der (informellen) Bauberatung befasst, so liegen auch diese kommunal- und regionalpolitischen Aktivitäten innerhalb des gesteckten Zielrahmens. Die Beteiligung am Bürgerbegehren ‚Alter Sportplatz’ oder der langjährige Einsatz gegen ein Gewerbegebiet direkt im Westen des Ortes sind Beispiele einer solchen aktiven Mitgestaltung.

Ein zweiter Schwerpunkt der Kulturarbeit des Schondorfer Kreises liegt bei der Ausrichtung von Ausstellungen. Arrangiert werden Ausstellungen von allgemeinem, künstlerischem oder ökologischem Interesse, wobei die Bemühungen, einen lokalen oder regionalen Akzent zu setzen, stets als Leitlinie erkennbar bleibt. Ausstellungen von Künstlern aus Schondorf und Umgebung wechseln mit Foto- oder sonstigen Ausstellungen, die in einem inhaltlichen Bezug zum kulturellen Profil oder der ökologischen Zukunft unser Region stehen. So wurden beispielsweise Gedächtnisausstellungen des künstlerischen Werkes von Erich Erler, Herbert-Rolf Schlegel, Rudolf Hoferer, Heinz Rose, Walter Rose, Heinz Knobloch und Bertram Graf zu großen Erfolgen, ebenso die Foto-Ausstellungen über Schondorfer Besonderheiten, Schondorf im Reigen der Jahreszeiten, Schondorfer Gärten, Schondorfer Holzbauten oder Kinder in Schondorf.
Eine Ausstellung, die Schondorf im Licht alter Gemälde zeigte, warf einen Blick zurück in die Geschichte von Schondorf.
Der von Mitgliedern des Schondorfer Kreises zusammengestellte Bildband ‚Unterschondorf am Ammersee in alten Ansichten“ gibt ebenfalls interessante Einblicke in die Schondorfer Ortsgeschichte.
Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die auf Initiative und unter aktiver Mitgestaltung des Schondorfer Kreises auf dem Schondorfer Badegelände errichtete ‚Römer-Stele’, die an das ehemalige Römerbad an diesem Ort erinnert. Wieder sichtbar gemacht wurde auch der Grundriß dieses interessanten ältesten Bauwerkes Schondorfs (nach den Ausgrabungen durch das Landerziehungsheim Schondorf im Jahre 1924). Eine vom Schondorfer Kreis herausgegebene Broschüre über die ‚Villa Rustica’ widmet sich der Spurensuche des römischen Anwesens und macht diese Epoche der Schondorfer Ortsgeschichte auf anschauliche Weise lebendig.

Einen dritten Schwerpunkt schließlich setzt der Schondorfer Kreis mit der Veranstaltung von Vorträgen, die der kulturellen Heimatpflege dienen. Großen Anklang fanden Vorträge über die Siedlungsentwicklung von Ober- und Unterschondorf über Art deco am Ammersee, über landschaftsgerechte Architektur, über Probleme des Natur- und Landschaftsschutzes sowie über das Einhorn als Schondorfer Wappentier und über den Jakobsweg. In einer Vortragsreihe, die Persönlichkeiten gewidmet ist, die am Ammersee lebten und aus der Ammerseelandschaft Kraft schöpften, wurden bislang der Maler des Realismus Wilhelm Leibl, der Scholle-Maler Fritz Erler, die Jugendstil-Künstler und Architekten Adelbert Niemeyer, Hans Beat Wieland,und Max Josef Gradl, der Illustrator Paul Neu, die Maler Heinz und Walter Rose, der Komponist Pfitzner sowie der Kunstsammler Sigmund Röhrer vorgestellt.

Dass die Vorträge und Ausstellungen sowohl im Foyer und Sitzungssaal des Schondorfer Rathauses und im Blauen Haus als auch insbesondere  in dem schönen Rahmen des Studio Rose stattfinden können, ist dem Schondorfer Kreis und seinen Gästen eine besondere Freude.